Laptop: Totalschaden nach BIOS-Änderung

Mein Laptop startet nicht mehr richtig, seit ich in den erweiterten BIOS-Einstellungen den "Processor Voltage Mode" von "Adaptive" zu "Override" geändert habe.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Müssig

Mein Laptop (Schenker XMG DTR 17 von 2019 mit i7-8700k) startet nicht mehr richtig, seit ich in den erweiterten BIOS-Einstellungen den "Processor Voltage Mode" von "Adaptive" zu "Override" geändert habe. Ein BIOS-Reset scheint nicht zu funktionieren, der Bildschirm bleibt einfach schwarz. Das Erneuern der Wärmeleitpaste von CPU und GPU hat nicht geholfen. Der Support des Herstellers konnte auch nicht wirklich helfen – das Gerät sei nicht mehr zu retten. Aber eine Erklärung für das Verhalten konnte man mir nicht geben. Haben Sie noch eine Idee?

Nach Ihren Schilderungen befürchten wir, dass die von Ihnen im BIOS vorgenommenen Änderungen an der Spannungsversorgung den Prozessor irreparabel beschädigt haben, weil er seitdem zu viel Spannung abbekommt. Bei Änderungen dieser Art im hardwarenächsten Teil eines Notebooks kann leider viel schiefgehen: Wenn man nicht genau weiß, was eine BIOS-Einstellung bewirkt, sollte man tunlichst die Finger davon lassen.

Im Nachgang hilft frische Wärmeleitpaste genauso wenig, wie wenn sich in einem chipgetunten Motor ein Pleuel verbogen hat und man zur Behebung frisches Motoröl nachkippt: Ohne größeren Hardwaretausch, der ins Geld geht, lässt sich jetzt nichts mehr reparieren. In Ihrem Fall müssen wohl CPU, Mainboard oder beide ersetzt werden.

Ein vergleichsweise minimalinvasiver CPU-Tausch für ein paar hundert Euro ginge technisch, weil der Prozessor in Ihrem Notebook gesockelt ist. Das ist ein Sonderfall: Bei vielen modernen Notebooks müsste unweigerlich die gesamte Hauptplatine mit darauf aufgelöteter CPU gewechselt werden – zu vierstelligen Ersatzteilpreisen. Aber: Dort ist nach dem Austausch automatisch das gesamte technische Innenleben frisch, während in Ihrem Fall nach dem reinen CPU-Tausch das Risiko besteht, dass die weiterverwendete Hauptplatine auch den neu eingesetzten Prozessor zerstört, weil die fehlerhaften BIOS-Einstellungen eben weiterhin aktiv sind und sich das BIOS mit alter CPU im Sockel nicht mehr zurücksetzen lässt.

Die notebookspezifische Hauptplatine kostet ein Mehrfaches der CPU, hinzu kommen Arbeits- beziehungsweise Diagnosezeit als Eigenleistung oder kostenpflichtig in einer Werkstatt. Ein so hoher Reparaturbetrag ist wirtschaftlich betrachtet für ein vier bis fünf Jahre altes Notebook nicht mehr angemessen – sofern die notebookspezifische Hauptplatine überhaupt noch als Ersatzteil lieferbar ist.

Neugierig geworden?

(mue)